Sachsen-Anhalt, 09.04.2025 I Mit größter Bestürzung nimmt der Lesben-, Schwulen- & Queerpolitische Runde Tisch Sachsen-Anhalt (LSQpRT) die Forderung des CDU-Kreisverbandes Harz zur Kenntnis, eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht mehr grundsätzlich auszuschließen. Diese Positionierung ist nicht nur ein politisches Armutszeugnis – sie ist ein gefährlicher Dammbruch und deshalb haben wir dem CDU Landesverband heute einen Brandbrief zukommen lassen.
Die AfD ist eine in Teilen gesichert rechtsextreme Partei, deren politische Agenda auf der systematischen Ausgrenzung von Minderheiten basiert. Ihre Hetze gegen queere Menschen, ihre Angriffe auf geschlechtliche Selbstbestimmung und ihr völkisch-nationalistisches Weltbild stehen in direktem Widerspruch zu einer offenen, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft. Wer auch nur in Erwägung zieht, mit dieser Partei zu kooperieren, macht rechte Menschenfeindlichkeit politisch salonfähig – und tritt die Grundwerte unseres Zusammenlebens mit Füßen.
„Was hier passiert, ist kein Theaterspiel – es ist ein Weckruf. Die CDU Harz zeigt, wie schnell demokratische Prinzipien über Bord geworfen werden, wenn es um Machtoptionen geht. Wer mit der AfD kooperiert, kooperiert mit Queerfeindlichkeit.“
– Daria Kinga Majewski, Sprecherin des LSQpRT Sachsen-Anhalt
„Als queerer Mensch in diesem Land erwarte ich von demokratischen Parteien eine klare Haltung – keinen politischen Opportunismus. Die Öffnung zur AfD ist keine politische Debatte, sondern eine rote Linie, die überschritten wurde.“
– Marcel Dörrer, Sprecher des LSQpRT Sachsen-Anhalt
Wir fordern die CDU Sachsen-Anhalt, insbesondere ihren Landesvorsitzenden Sven Schulze sowie den Generalsekretär Mario Karschunke, mit Nachdruck auf, sich klar, unmissverständlich und öffentlich von diesem Vorstoß des Kreisverbandes Harz zu distanzieren. Die demokratische Brandmauer zur extremen Rechten darf nicht bröckeln – sie muss verteidigt werden. Alles andere wäre ein Freifahrtschein für mehr Hass, mehr Angst, mehr Gewalt.
„Wir als queere Community in Sachsen-Anhalt erleben tagtäglich, was rechte Rhetorik auf der Straße anrichtet: Bedrohungen, Anfeindungen, Gewalt. Wenn demokratische Parteien wie die CDU anfangen, mit der AfD zu liebäugeln, dann ist das für uns nicht irgendeine taktische Frage – sondern eine unmittelbare Gefahr. Es geht um unsere Lebensrealitäten, unsere Sicherheit, unsere Würde. Wer die Tür zur AfD aufstößt, der stellt sich gegen uns. Und wer gegen uns steht, kann sich nicht als Verteidiger*in der Demokratie inszenieren.“
– Mika Taube, Sprecher*in des LSQpRT Sachsen-Anhalt*
Wir sagen klar und deutlich:
Kein Schulterschluss mit dem Hass. Keine Zusammenarbeit mit der AfD – nirgendwo, niemals, unter keinen Umständen!
Pressekontakt:
Marcel Dörrer I E-Mail: marcel.doerrer@lsqprt.de
Mika Taube I E-Mail: mika.taube@lsqprt.de
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